
Muskeln besitzen einen ungeahnten Einfluss: Sie verjüngen, regen den Fettabbau an und beeinflussen das Immunsystem. Wer sie kräftigt, steigert sogar seine geistigen Fähigkeiten.
Ohne Muskeltraining verliert der Mensch im Verlaufe seines Lebens über ein Drittel seiner Muskulatur und Kraft. Wie Untersuchungen zeigen, verfügen regelmäßig Muskeltraining betreibende Menschen im Alter von 70 Jahren über annähernd die gleiche Muskelmasse und Muskelleistungsfähigkeit wie Untrainierte mit 30 Jahren.
Der durch Training bis ins hohe Alter möglicher Erhalt der Muskelmasse und muskulären Leistungsfähigkeit fördert zugleich die Alltagsmobilität und die Bewegungssicherheit.
Durch eine ausgewogene Ausprägung der Gesamtkörpermuskulatur kann auch wirksam Haltungsschwächen vorgebeugt werden.
Je besser die Ausprägung und Funktionsfähigkeit der Muskulatur ist, desto wirksamer kann diese Gelenke und Wirbelsäule sichern, entlasten uns schützen. Durch das „Abpuffern“ der Belastung auf die Gelenke, beugt die Muskulatur dem Verschleiß von Gelenken vor. Selbst, wenn Gelenke bereits geschädigt sind, kann durch das Auftrainieren der Muskulatur eine wesentliche Minderung der Beschwerden erreicht werden.
In zahlreichen Untersuchungen konnte ein Zusammenhang zwischen Muskelmasse und Knochenmasse festgestellt werden. Mit anderen Worten haben Menschen mit mehr Muskulatur eine höhere Knochendichte. Mit Muskeltraining kann also auch der Osteoporose entgegengewirkt werden.
Die Muskulatur ist neben der Leber das größte und wichtigste Stoffwechselorgan. Sie ist der Öfen, in dem die Kalorien verbrannt werden. Zum einen geschieht es durch den Aufbau von Muskulatur, wodurch sogar in Ruhe (z.B. beim Schlafen) mehr Kalorien verwertet werden. Zum anderen wird beim Training selbst der Kalorienverbraucht auf das 3-5fache von normalen Alltagsaktivitäten gesteigert. Kommt es im Laufe des Lebens zur Abnehme der Muskulatur, werden täglich weniger Kalorien verbraucht, was dem Übergewicht Vorschub leistet.
Die durch Training erworbenen Muskelkraft und verbesserte Muskeldurchblutung bestimmen wesentlich die Herz-Kreislauf-Belastung mit. Beim Bewältigen der gleichen Kraftanforderungen, muss sich der „Kräftigere“ weniger anstrengen und Herzfrequenz und Blutdruck steigen weniger an. Letzteres führt zu einer Verringerung des Sauerstoffbedarfs des Herzmuskels bei gleichzeitig verbesserter Sauerstoffversorgung.
Der übergroße Teil des Nervensystems ist für die Steuerung der Muskeltätigkeit verantwortlich. Nur durch regelmäßige Muskelaktivität können diese Nervenregionen bis ins hohe Alter funktionsfähig gehalten werden. Muskeltraining besitzt auch positiven Einfluss auf das psychische Befinden. Eine wesentliche Erklärung für diese stimmungsaufhellende Trainingswirkung ist in der verstärkten Ausschüttung von Neuropeptiden – volkstümlich „Glückshormone“ genannt – während der muskulären Aktivität zu sehen.
Ein regelmäßiges moderates Muskeltraining verhilft also zu mehr Lebensenergie, Lebensfreude und Vitalität!